Seit fünfzehn Jahren gebe ich nun Workshops mit Tuch und Griffen und es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Im Winter war es das Thema "Rücken". Ich hatte für einige Wochen keine Gelegenheit, mich mit dem Tuch zu bewegen und viel gesessen. Beschwerden und Steifheit habe ich als "Forschungsauftrag" angesehen und fand überraschend schnelle Lösungen. Das sind die "Aufträge", die ich mir gab:

  1. sei achtsam mit dir
  2. bewege dich - langsam und aufmerksam
  3. dehne dich sanft und bewusst
  4. achte darauf, was du isst
  5. baue Stress ab
  6. bring den Säure-Base-Haushalt in Balance
  7. suche dir eine Behandlung (oder mach sie selbst)
Wenn ich Schmerzen habe und beim Laufen behindert bin, dann fange ich an, mir Sorgen zu machen.
Zum Glück war es nach ein paar Tagen wieder deutlich besser. Dieses Programm hat mir dabei geholfen:

Sei achtsam mit dir

Rückenbeschwerden haben Ursachen: Schnelle, ruckartige Bewegungen oder zu schweres Heben von der Körpermitte entfernt oder gedreht. Auch das Jäten eines Gartenbeetes kann beschwerlich werden, wenn ich mich zu weit nach vorn oder zur Seite bücke und strecke. Vgl. dazu: de.wikipedia.org/wiki/Rückenschule

Bewege dich - langsam und aufmerksam

Bewegung tut meinem Rücken gut. Ich habe mir also einen Platz geschaffen, das Mandaran-Bewegungstuchset aufgehängt und los ging es:
Bewegen und Dehnen ja, aber kopfüber Aushängen erstmal noch nicht. Das "kleine Aushängen" (siehe Bilder) muss zunächst genügen. Im Bewegen den Rücken dehnen.
Wahrscheinlich lässt sich meine Vorgehensweise hier nur teilweise nachvollziehen. Mir hat es gut geholfen und ich unterrichte es in Workshops und Einzelsessions.

Becken im Mandaran Bewegungstuch Becken im Mandaran Bewegungstuch Becken im Mandaran Bewegungstuch

Ich ziehe mir den gepolsterten Rand unter das Becken, während ich mich mit den Füßen abstütze.

Die Knie fallen nach außen und ich führe den Fuß außen Richtung Kopf um das Tuch herum.

Das andere Bein folgt. Nun kann das Becken frei pendeln und im unteren Rücken entsteht durch das Körpergewicht eine leichte Dehnung. Ich bewege mich langsam und geschmeidig.

Becken im Mandaran Bewegungstuch Becken im Mandaran Bewegungstuch Becken im Mandaran Bewegungstuch

Ein Bein fängt an eine Kreisbahn zu beschreiben. Das bringt Bewegung in Hüftgelenk und unteren Rücken.

Zwischendurch mache ich Pausen! Es ist viel neues und ungewohntes für die ansteuernden und koordinierenden Nerven. In den Pausen beobachte ich meinen Atem und den Körper von innen.

Bisher hing das Tuch etwas schräg Richtung Kopf, so das ein leichter Zug auf den Rücken entstand. Nun habe ich mich in die andere Richtung tragen lassen, indem ich das Tuch mit den Händen gefasst und den Körper hochgezogen und wieder abgelassen habe. Jetzt kann ich die Füße weit über den Kopf bringen und der Rücken wird rund. Für meinen Nacken ist diese Position angenehm.

Ich stelle die Füße ins Tuch und lasse die Knie zu den Seiten ins Tuch sinken. So kann ich mich tief entspannen und der Rücken wird weiterhin gestreckt. So kann sich auch die Bauchdecke gut entspannen. Ich helfe ihr mit leichten Massagen.

Wirbelkette

Dehne dich sanft und bewusst

Mit den Übungen aus dem vorigen Abschnitt bringe ich schon eine gute Dehnung in den Körper.
Da die Muskelgruppen und Faszien wie Bahnen den Körper durchziehen, z.T. von Kopf bis Fuß, genügt es mir nicht, nur den Rücken zu dehnen. Aber dort ist es besonders wichtig.
Ich habe mir nach einer Anleitung aus dem Internet eine Model gebaut – Tensegrity.
Wenn ich das sehe, ist mir klar, dass im Rücken keine Säule ist, sondern eine Konstruktion mit Bändern und Festkörpern (Wirbeln). Der Rumpf richtet sich damit vom Becken her auf. Wenn eines der Bänder verkürzt/kontrahiert ist, dann kommen die Festkörper aus der Bahn – ist das die „Skoliose“?
Wenn mehrer Bänder verkürzt sind, kommen die Festkörper näher zusammen. Das gibt Druck auf die Zwischenräume („Bandscheiben“).
Alles sind lebende Bestandteile im Rücken. Sie brauchen Stoffwechsel. Das ist nicht ganz einfach, weil nur einiges mit Blutgefäßen durchzogen ist, die Bandscheiben wohl nur bis zum 20. Lebensjahr und dann ziehen sich die Blutgefäße dort zurück. Stoffwechel findet dann durch Diffusion und Osmose statt und die brauchen Bewegung und Raum. Wenn es zu eng wird, gibt es Rückstau und die Suppe zwischen den Zellen wird zu dick. So habe ich es gelesen und es macht für mich Sinn.
Also ran an den Rücken und weiter mit dem sanften Dehnen. Dehnen ist eine Kunst für sich. Wenn man zu viel macht, ist es dem Körper zu viel und er geht in den Widerstand/Kontraktion. Man erreicht dann eher das Gegenteil. Also besser den Körper „überreden, sich zu entspannnen und loszulassen“ (M. Feldenkrais).
Kopfüber
Jedenfalls war es nach 2 Tagen auch wieder dran, mich kopfüber hängen zu lassen. Nach 15 Jahren habe ich ein Gefühl dafür, wann es geht. Und es hat mir richtig gut getan und ich habe mich sehr gefreut, dass ich mich wieder aushängen kann.
Manchmal gibt es auch ein leichtes Knacken im unteren Rücken. Dann weiß ich, dass ich zu lange nichts gemacht habe und das Knacken ist vielleicht noch 1-2 Tage danach beim Hängen. Aber dann hört es auf und ich denke, dass mein Rücken wieder normaler ist.
Auch das Kopfüber Hängen ist eine Kunst für sich. Aber die kann man gut lernen. Ich habe schon die unterschiedlichsten Menschen gesehen, wie sie es gelernt haben, schlanke und korpulentere.
In manchen Lebenssituationen passt es nicht. Da fragt man besser vorher einen Fachmann. Ich kann das hier nicht alles aufzählen, sonst wird die Seite zu lang. Das sind ja alles nur kurze Hinweise und kein ganzes Buch.

Achte darauf, was du isst

Bei mir sind es Milchprodukte. Die lasse ich dann vollständig weg. Jeder Mensch ist anders und muss es selbst herausfinden. Ich frage mich vor dem Essen ob mir ein Nahrungsmittel wirklich gut tut. Oft weiß der Appetit, was es ist – oder ich spüre es erst hinterher. Dann ist es ein Erfahrungswert, den ich für einige Zeit ernst nehme.

Baue Stress ab

Womit ärgere ich mich? Wann habe ich anstrengende Gedanken? Wodurch mache ich mir das Leben schwerer als nötig?
Es ist nicht ganz einfach, den psychischen Haushalt zu händeln.
Mir hilft singen und summen dabei, motiviert durch meine Online-Gesangslehrerin Sylvia Reich.

Bring den Säure-Base-Haushalt in Balance

Das hat auch mit dem Essen zu tun und mit dem Stress. Es gibt Kräutertees, die dabei helfen.
Ich nehme Regenaplexe und zwar die 50a für die Nieren, die 6 oder 510a für Lymphe und Blut, die 55 oder 105 für die Ausleitung von Säuren (nicht bei der ersten Serie!) und die 29a für den unteren Rücken, evt. noch die 31c für krampfartige Bereiche. Die Wirkung merke ich auch am Urin, der anders riecht, weil darüber ausgeschieden wird. Wenn man sich mit den Regenaplexen nicht auskennt, ist es gut, sie mit therpeutischer Begleitung zu nehmen.
Wirbelkette

Suche dir eine Behandlung (oder mach sie selbst)

Ich habe u.a. die Bowen-Therapie gelernt. Damit kann ich mich ganz gut selbst behandeln.
Noch besser wenn ich im Kollegenkreis jemanden zum Austauschen habe. Dann bin ich noch mehr entspannt bei den Faszien-Impulsen.

Anders beim HANGAB: Manschetten kommen um die Knöchel und dann geht es kopfüber gaaanz langsam nach oben.
Diese Methode könnte ich zwar auch bei mir selbst machen. Entspannen kann ich mich viel besser, wenn ich es erfahre. Hier habe ich das kopfüber Hängen beschrieben.




Meine Art, mir einen Forschungsauftrag zu stellen:

  • Ich beobachte das Gebiet so nüchtern wie möglich.
  • Ich stelle mir ein Ziel vor.
  • Ich stelle mir die Frage nach dem Weg zum Ziel.
  • Ich probiere aus und beobachte dabei weiter.
  • Ich suche nach Informationen im Internet oder ich frage Menschen in meinem Umfeld.
  • Oft fällt mir eine Lösung ein, wenn ich auf’s Klo gehe oder morgens beim Aufwachen. Das ist dann fast wie ein kleines Video, wo mein Geist die Komponenten kombiniert.

  • Ich bin auf mehreren Gebieten Autodidakt:
    Mich interessieren: Körpertherapie, Ernährung, Stoffwechselvorgänge, Gemüseanbau, Wildkräuter sammeln, Nähen von Stoffen, Auto reparieren, Holz- und Metallbearbeitung, Schreiben von Computerprogrammen …
    Natürlich habe ich dann in einem Gebiet nicht das volle Spektrum an Wissen, aber oft genau das was ich brauche und anwenden kann. Irgendwie ähneln sich die Gebiete auch, da vieles in Natur und Kosmos ähnlich strukturiert ist.
    Von vielen Lehrern in meinem Leben habe ich gelernt, auf vielen Gebieten. Ich habe zwei abgeschlossene Studien: Theologie und Kirchenmusik, mich viel mit der Feldenkrais Methode beschäftigt und Körpertherapie Ausbildungen absolviert. Letztlich kommt es auf meine Erfahrungen an und wie eine Tätigkeit sich immer mehr vertieft und verfeinert. Feldenkrais hat das erforscht und unterrichtet vor allem in Bezug auf Bewegungsabläufe.

    Zu meiner Vorgehensweise gibt es noch keine offiziellen wissenschaftlichen Studien. Vielleicht gilt sie auch nur für mich. Ich möchte hier Anregungen geben, wie du deinen Weg zu einer Lösung finden kannst. Wenn jemand mit einem Problem zu mir kommt, kann ich manchmal hilfreich sein. Ich bin dann selbst überrascht, wie es sich bessert. Es ist jedes Mal anders. Oft bringt ein Mensch die Idee der Lösung schon schlummernd in sich mit. Dann bin ich so etwas wie ein Geburtshelfer für den Weg zur Lösung.

    Man kann den Wikipedia Artikel zu Rückenschmerzen (Notalgie) lesen:
    de.wikipedia.org/wiki/Rückenschmerzen
    de.wikipedia.org/wiki/Hexenschuss
    de.wikipedia.org/wiki/Bandscheibe
    Da bekommt man einen Überblick zu diesem Gebiet, auch zu interessanter Literatur, z.T. als PDF zum Herunterladen.
    Das Bild mit der Wirbelkette ist auch aus Wikipedia.